Er war ein sehr erfolgreicher Top-Manager in einem Großkonzern. Mehr als 40 Jahre Konzernzugehörigkeit! Und ich war einer der Gäste, die bei seiner Verabschiedung in den Altersruhestand aufmerksam den Abschiedsworten der zahlreichen Redner lauschte.

Der Vorstand hielt eine der üblichen Laudationes – und unser Top-Manager hatte es wirklich verdient! Weil er sich tatsächlich jahrelang für die Firma aufgeopfert hatte, eine tolle Führungskraft war und alles für seinen Job gegeben hatte. Für mich war er immer ein Vorbild.

Dann war er zum Abschluss selbst an der Reihe. Und es war das allererste Mal, dass ich diesen gestandenen Top-Manager unsicher erlebt hatte. Seine Stimme zitterte merkbar, als er versuchte, die richtigen Worte zum Abschied zu finden.

Den Höhepunkt seiner Rede hatte er für den Schluss aufgehoben: Er wandte sich weinend an seine Ehefrau und mittlerweile erwachsene Tochter Sabrina (Name erfunden!), die ihrerseits auch mit Tränen in den Augen zu ihm blickten und sagte diese Worte:

“Ab morgen bin ich immer zu Hause und nur noch für Euch da, auch wenn es jetzt vielleicht zu spät ist! Denn ich bitte Euch um Verzeihung und besonders Dich, meine liebe Sabrina, dass für mich immer der Job an erster Stelle stand. Heute bist Du erwachsen und ich kann es leider nicht mehr rückgängig machen, dass ich rückblickend viel zu wenig Zeit damit verbracht habe, Dich aufwachsen zu sehen!”

Das war der Moment, in dem ich innerlich beschlossen hatte, meine Konzernkarriere zu beenden. Ein Game Changing Moment!

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