„Safety first?” – Welch schreckliches Flugzeugunglück in Tokyo in diesen Tagen. 14 Jahre habe ich in der Luftfahrt gearbeitet und kenne dieses Leitmotiv daher allzu gut – ein Leitmotiv, das in dieser Branche von essenzieller Bedeutung ist. Was für die Luftfahrt verbindlich ist, gilt meiner Erfahrung nach für jedes erfolgreiche Business im übertragenen Sinne: Anstatt “Safety” könnte man hier auch sagen: “Stabile operative Prozesse“. Diese sollten im Fokus eines jeden Unternehmers und einer jeden Führungskraft liegen. Glücklicherweise ist das meistens auch gegeben.

Transformation im Fokus: Jenseits von ‘Safety First’

Aber: „Safety First“ darf nicht zum „Alles-beherrschenden-Mantra“ für jeden Unternehmensbereich gleichermaßen erhoben werden. Insbesondere wenn es um Innovationen, Change, Veränderungen oder Weiterentwicklung von Systemen, Organisationen, Services und Produkten geht, müssen andere Leitmotive das tägliche Handeln bestimmen.

Schizophrenie in der Führung: Sicherheit und Wagnis

Unternehmer und Führungskräfte durchleben daher fast täglich eine Art von Schizophrenie: einerseits „Safety First“, andererseits „Trial and Error“. In der Fachsprache nennt man dieses Phänomen auch “Ambiguität oder “Ambidextrie” in der Führung: Ambidextrie in der Führung steht für die Kompetenz, bestehende Prozesse effizient zu verbessern (Exploitation) und gleichzeitig durch Experimentieren neue Wege zu erkunden (Exploration). Das Entscheide ist, sehr klar darin zu sein, wann und wo welches Leitmotiv Gültigkeit besitzt und deutlich zu machen, das beide Leitmotive parallel zueinander Gültigkeit besitzen, besonders in Phasen der Transformation und des Wandels.

Transformation und Widerstand: Herausforderungen des Change Managements

Prof. Peter Kruse hat dazu einmal gesagt: „Der sicherste Ort für ein Schiff ist nachweislich der Ankerplatz im Hafen. Aber verdammt noch mal, Schiffe sind nicht dafür gebaut worden, um im Hafen liegen zu bleiben!“ Für den Führungsalltag übersetzt: Verdammt noch mal! Geschäftsführer und Führungskräfte werden nicht dafür bezahlt, um den Status-Quo zu verwalten! Sondern um Veränderungen aktiv zu gestalten.

Umso mehr wundere ich mich immer wieder über den Widerstand von Führungskräften, wenn jene in Veränderungsprozessen vortragen: „Ich habe hier noch viele ungeklärte Fragen. Die müssen erst restlos beantwortet werden, bevor ich bereit bin, die Veränderung mitzutragen“.

Vom Ankerplatz zur offenen See: Mut zur Veränderung

Da kann ich nur sagen: „Leinen los! Und einfach mal machen!”

Auf der Reise der Veränderung werden erfahrungsgemäß noch so viele Fragen auftreten, die wir uns heute nicht erdenken können! Wenn uns dann auf der hohen See der Veränderung tatsächlich der Gegenwind heftig ins Gesicht bläst, darf es uns nicht davon abhalten, den Zielhafen festentschlossen anzusteuern, selbst dann nicht, wenn die Belegschaft an Board entsetzt und mit Blick auf das operative Geschäft zurecht schreit: „Safety first!“

Klingt schizophren, oder?

Entscheidende Veränderungen beginnen damit, aktiv Veränderungen zu gestalten. Als erfahrene Beratungsunterstützung helfen wir Geschäftsführern und Führungskräften dabei, genau das zu tun. Rufen Sie mich einfach an und lassen Sie uns gemeinsam überlegen, wie wir die Weichen für Ihren weiteren Erfolg stellen.

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